
12 Monate – 12 Objekte – 12 Geschichten - Juni
von pflege
Wachturm „Eisernen Vorhang“
Als dieser tschechoslowakische Wachturm 1983 gefertigt wurde, gingen die Menschen in Europa auf die Straße. In unzähligen Friedensdemonstrationen erhoben sie ihre Stimme gegen das Wettrüsten zwischen der UdSSR und den USA. Der „Eiserne Vorhang“ trennte dabei Ost und West politisch, militärisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Für jene, die in den West wollten war der 453 Kilometer lange „Eisernere Vorhang“ zwischen der Tschechoslowakei und Österreich eine unüberwindbare Barriere. Das Jahr 1989 brachte dann große Veränderungen: Der Ostblock begann zu zerfallen, in der Tschechoslowakei war die „Samtene Revolution“ erfolgreich und der „Eiserne Vorhang“ wurde angebaut. Dabei kam es im Juni 1989 auch zu einem symbolträchtigen Treffen an der Grenze Klingenbach/Sopron. Alois Mock und Gyula Horn, die damaligen Außenminister Österreichs und Ungarns, durchtrennten zum Zeichen der Grenzöffnung den "Eisernen Vorhangs", der jahrzehntelang die Trennlinie zwischen West- und Osteuropas bildete.
Dieser 11 Meter hohe, vollständige aus Stahl bestehen Wachturm wurde serienmäßig für den Einsatz am „Eisernen Vorhang“ gefertigt. Schon kurz nach dem Fall verfolgten die Landessammlungen Niederösterreich das Ziel, einen Abschnitt der Grenzschutzeinrichtungen der ČSSR museal zu sichern, um so diese historische Epoche zu dokumentieren. Fündig wurde man in der Gegen um Halamky, eine Ortschaft nahe der Grenze bei Schrems. Der Wachturm wurde bei der Niederösterreichischen Landesausstellung 2009 in Rabbs erstmals aufgestellt, seinen fixen Standort hat er im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten gefunden.
tschechoslowakischer Wachturm 1983, Inv.Nr. LK38