Statuette einer Mänade, gefunden 1886 im Bereich des Legionslagers von Carnuntum, © Landessammlungen NÖ, Foto: Nicolas Gail
Statuette einer Mänade, gefunden 1886 im Bereich des Legionslagers von Carnuntum, © Landessammlungen NÖ, Foto: Nicolas Gail

SAMMLUNGSBEREICH
RÖMISCHE ARCHÄOLOGIE

Sammlungsleitung
Dr. Eduard Pollhammer
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur
Museum Carnuntinum
A-2405 Bad Deutsch-Altenburg, Badgasse 42
museum.carnuntinum@noel.gv.at
02742/9005 – 49923

Team
Mag. Bernadette Malkiel (wissenschaftliche Mitarbeiterin) 02742/9005 – 49925
Eva Pimpel (Assistenz der Sammlungsleitung)
Anna-Maria Stieberitz (Bibliothek, Fotoarchiv)
Norbert Braunecker (Depotverwaltung, Transporte)

Sammlungsgeschichte
Vom 16. Jahrhundert an weckten Denkmäler aus Carnuntum das Interesse der Gelehrten. Vor allem Inschriftensteine wurden in die kaiserlichen und in private Sammlungen nach Wien überführt. Mit der Gründung des „Vereins Carnuntum“ im Jahr 1884, der sich die Erforschung Carnuntums und die Bewahrung der Funde zur Aufgabe machte, blieben die Denkmäler fortan vor Ort in der Sammlung des Vereins. Sie bildet den Grundstock des heutigen Sammlungsbereichs „Römische Archäologie“.

Der Wunsch nach einem eigenen Museum, in dem die archäologischen Funde aus Carnuntum zusammengeführt und dauerhaft gesichert würden, fand im Jahr 1904 mit der Errichtung des Museums Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg Erfüllung. Neben einer großen Zahl neuerer Grabungsfunde konnten auch im 19. Jahrhundert in Carnuntum und Umgebung entstandene umfangreiche Privatsammlungen in das Museum überführt und sukzessive vom Verein Carnuntum angekauft werden. Im Jahr 1953 übernahm das Land Niederösterreich die Verwaltung des Museums.

Sammlungsinhalte/Sammlungsschwerpunkte
Der Sammlungsbereich „Römische Archäologie“ umfasst derzeit etwa 2,6 Millionen Objekte, die größtenteils aus dem Raum Carnuntum stammen und ins 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr. datieren. Die Funde werden im Depot des Sammlungsbereichs in der Kulturfabrik Hainburg verwahrt und wissenschaftlich aufgearbeitet.

Einen Schwerpunkt des Sammlungsbereichs bilden Steindenkmäler, die eine besonders ergiebige archäologische Quelle für die Erforschung der Nordprovinzen des Römischen Reiches darstellen. Zudem gilt die etwa 100.000 Münzen zählende numismatische Sammlung europaweit als eine der größten ihrer Art. Ein weiterer Fokus ist auf die Glyptik mit etwa 2.000 aus Carnuntum stammenden Gemmen und Kameen gerichtet. Unter den verschiedenen Materialgruppen bilden Metallobjekte und vor allem Keramikwaren den quantitativ größten Teil des Sammlungsbestandes.

Eine umfassende Fachbibliothek im Museum Carnuntinum ist auf die Sammlungsbestände abgestimmt. Das Archiv des Sammlungsbereichs beinhaltet die umfangreichen analogen und digitalen Dokumentationen zur Sammlung.

Publikationen
Der Sammlungsbereich „Römische Archäologie“ publiziert regelmäßig über seine Sammlungsbestände sowie über aktuelle Forschungs- und Ausstellungsprojekte.

  • Reihe „Archäologischer Park Carnuntum. Neue Forschungen“
  • „Carnuntum Jahrbuch“
  • Zeitschrift „Acta Carnuntina“
  • Tagungsbände und Ausstellungskataloge

KOOPERATIONEN
Projekt Polychromon
Colours revealed – Polychromie römerzeitlicher Monumente der Donauprovinzen

Antike Farbfassungen und ihre Auswertung
Während die nachgewiesene Farbigkeit antiker Steinmonumente im Mittelmeerraum zunehmend in das allgemeine Bewusstsein gedrungen ist, liegen bisher erst wenige Daten über die Situation in den römischen Provinzen vor. Das vorliegende Projekt zielt daher auf eine umfangreiche Untersuchung der Polychromie römerzeitlicher Steinartefakte (vornehmlich Skulpturen und Architekturelemente) im norisch-pannonischen Raum ab. In interdisziplinärer Zusammenarbeit sollen Aspekte wie Polychromie als Gestaltungsmittel, antike Farbsymbolik oder der Einsatz verschiedener Maltechniken untersucht werden.

Ein spezieller Forschungsschwerpunkt liegt auf Objekten des Mithras-Kultes aus Carnuntum und dem Wiener Becken und der Bedeutung von Farbe im religiösen und rituellen Zusammenhang.

Ergänzt durch klassische Methoden der Licht- und Elektronenmikroskopie, liegt der Schwerpunkt dabei auf nichtinvasiven Methoden. Zum Einsatz kommen neben Digitalisierungen und Modellierungen in erster Linie Multi- und Hyperspektralanalysen, lichtspektroskopische Methoden und Röntgenfluoreszenz-Analytik. Das Ausloten von Möglichkeiten und Limitierungen gängiger Techniken stellt ebenso einen integralen Projektbestandteil dar, wie die Entwicklung neuer Verfahren.

Kooperationspartner:
Österreichisches Archäologisches Institut / Österreichische Akademie der Wissenschaften
Bundesdenkmalamt
Kunsthistorisches Museum Wien
Universität Wien

Näheres zum Projekt Polychromon

 

CollectCast NÖ Folge 6: Sammlung Römische Archäologie

römische Archäologie
Landessammlungen}online

 

Therme 1954
Römerstadt Carnuntum
www.carnuntum.at

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